[COMMuna-Info] №9 Fortschritt bei der Dachsanierung und Einladung zum 4. Bau- u. Kennenlernwochenende 13. bis 15. November

Liebe Unterstützer*innen, liebe am COMMuna-Wohnprojekt Interessierte,

obwohl sich die Corona-Lage gerade wieder verschärft, halten wir an unserer Terminplanung fest und werden unser
4. Bau- und Kennenlern-Wochenende vom 13. bis 15. November
durchführen.
Wir haben in unserer politischen Arbeit erlebt, dass es durchaus Alternativen zum Absagen von Zusammenkünften gibt, dass eine Gruppe einen guten Umgang mit den behördlichen Auflagen einerseits und den sehr verschiedenen Bedürfnissen der Teilnehmenden andererseits finden kann.
Gute Beispiele, an deren Organisierung bzw. Durchführung wir auch beteiligt waren, dafür sind die Aktionswoche von IPPNW / ICAN in Büchel im Juli und die Aktionswoche der Lebenslaute Mitte August.
Darum laden wir hiermit ein zum gemeinsamen Arbeiten, Diskutieren, Spazierengehen, über Visionen austauschen usw. und dabei Kennenlernen. Wir bereiten ein paar Arbeitsmöglichkeiten vor, je nach Wettervorhersage schwerpunktmäßig im Haus oder draussen, und wer dann mit wem was machen will, werden wir sehen. Wir werden auch wieder den gemeinsamen Umgang mit „Corona“ bereden und finden, der allen diesbezüglichen Bedürfnissen und Vernunftsgeboten gerecht werden soll. Zitat aus der letzten Einladung, das immer noch gilt:

Wir denken, dass mit entsprechenden Maßnahmen das gemeinsame Arbeiten in diesem Rahmen vertretbar ist. Auf dem Mühlengelände und auch in den Gebäuden haben wir sehr viel Platz, sodass Abstand gehalten werden kann. Es gibt mehrere Stellen zum Händewaschen und wir werden Desinfektionsmittel bereitstellen. Mund- und Nasenschutz (bei Bedarf) bitte selber mitbringen. Ansonsten gehen wir davon aus, dass alle Anwesenden sich rücksichtsvoll verhalten und ihre Bedürfnisse gegenseitig respektieren.

Bitte leitet diese Einladung auch weiter an Menschen, von denen Ihr meint, dass es interessant für sie sein könnte. Und natürlich sind auch Menschen willkommen, die einfach „nur“ mitarbeiten wollen, um uns zu unterstützen, auch ohne Option auf Einzug hier in absehbarer Zeit.
Damit wir das Wochenende und die Schlafplätze und Verpflegung gut vorbereiten können, bitten wir dringend um Anmeldung an diese mailadresse: communa@riseup.net
Einzelheiten klären wir dann direkt.

Und nun zum Stand der Dinge im und am Haus:
Im Rundbrief №7 hatte ich geschrieben, dass die Dachbaustelle Ende August losgehen sollte, weil wir warten mussten, bis die unter dem Dachüberstand nistenden Schwalben ausgeflogen sind. Tatsächlich ging es dann erst Mitte September los. Am 9. kamen die Gerüstbauer, am 10. die Maurer und am 16. die Dachdecker. Seitdem sind von Montag bis Freitag 5 bis 10 Mann (tatsächlich nur Männer…) damit beschäftigt, das Dach und die Brand- und Giebelwände des Mühlengebäudes zu sanieren. Dass es sich um einen Altbau handelt, der Überraschungen birgt, und dass das genaue Ausmaß der Schäden am Dachstuhl erst zu sehen ist, wenn das Dach abgedeckt ist, wussten wir ja, aber dass diese Maßnahme jetzt so dringend nötig war und vermutlich in wenigen Jahren das Mühlendach begonnen hätte einzustürzen, war uns nicht bewusst. Und als ob das nicht schon genug wäre, kam am 15. September der Schornsteinfeger zur sog. Feuerstättenschau, deren Ergebnis war, dass wir nur noch einen von 4 Schornsteinen beteiben dürfen. Zwei Schornsteine waren so versottet, dass ihre Standsicherheit infrage gestellt war, und bei dem dritten war der Kopf so marode, dass er offensichtlich schon auseinanderging.

Glück im Unglück: Die Maurer sind flexibel, und so haben Elu und ich die beiden maroden Schornsteine auf Anweisung des Schornsteinfegers bis unter den Dachbodenfußboden abgetragen, damit sie ab dort neu aufgemauert werden können. Der erste ist schon wieder fertig, sodass wir nach noch ein paar Tagen Mörteltrocknung im Wohnzimmer wieder mit dem Kaminofen heizen können.
Weiteres Glück: Wir haben für die Dachsanierung ja Fördermittel beantragt und bewilligt bekommen, und unserem Antrag zur Erhöhung der Fördersumme wegen dieses Mehraufwandes am Dachstuhl und für die Schornsteine wurde zugestimmt.
Und noch eine Kleinigkeit mit großem Komfortgewinn: Durch die Stilllegung des Badeofens haben wir die längst geplante und bereits vorbereitete Installation eines elektrischen Durchlauferhitzers im Badezimmer forciert. Seit ein paar Tagen können wir – ohne vorheriges Anheizen – warm oder sogar heiß duschen, natürlich mit sauberem Strom von EWS.

Noch eine Geschichte vom Bau: Dass wir in eine Gegend mit überdurchschnittlicher Nazi-Dichte gezogen sind, war uns ja bewusst, und obwohl wir davon bisher nicht viel direkt bemerkt haben, war klar, dass wir irgendwann „Kontakt“ haben würden. Und tatsächlich erschien einer der Gerüstbauer – es war Mitte September noch sehr warm und alle liefen in kurzen Hosen rum – mit einer Nazi-Tätowierung auf der Wade. Da die Gerüstbaufirma nicht wir beauftragt hatten, sondern der Dachdecker, der uns als in dieser Hinsicht unverdächtig beschrieben wurde, haben wir dem gesagt, dass wir das inakzeptabel finden und er Abhilfe schaffen solle. Das nächste Mal erschien dieser Gerüstbauer zwar in langer Hose, aber dafür in einem Pullover mit einschlägigem, wenn auch nicht strafrechtlich relevantem (wie seine Hitler-Tätowierung) „Germanen“-Spruch drauf. Wir haben dem Dachdecker gesagt, dass wir auch auf diese Provokation keine Lust haben und sind gespannt, was folgt…

Mittlerweile ist die Dachbaustelle gut vorangekommen. Die meisten Holzbauarbeiten sind erledigt, die Dämmplatten liegen weitgehend drauf und ein Großteil der Flächen ist schon gelattet. In Kürze kommen die Tonziegel drauf, und dann kommen die Feinarbeiten. Wir – und auch etliche Aussenstehende – sind froh, dass die Mühle „gerettet“ wird, und wenn es jetzt nicht mehr reinregnet, können wir uns bald intensiver mit der Sanierung des Wohnhauses, der Planung der Grundrisse und aller damit zusammenhängenden Fragen beschäftigen. Dazu dann zu gegebener Zeit mehr…

Liebe Grüße      Carsten für die COMMuna-Kerngruppe

PS: Mensch kann solchen „Petitionen“ aus vielen Gründen kritisch gegenüberstehen, aber wenn diese zum Erfolg führen würde, wäre das sicher in unserem Interesse.
https://weact.campact.de/petitions/hamburger-verkehrsverbund-fur-westmecklenburg
Darum will ich euch hiermit darauf hinweisen. Entscheidet selbst, ob Ihr Euch beteiligen wollt…